Es ist Winter, Zeit des Rückzugs und der Stille. Zeit Kraft zu sammeln. Die Natur macht es mir vor. Erst wenn in den Bäumen der Saft langsam emporsteigt und neue Knospen und Triebe treiben, dann treiben auch in mir Kraft und Tatendrang meine Ideen und Inspirationen hervor und lassen Neues wachsen.
Mit dem zu gehen, was ist, meint die Augenblicke wertzuschätzen, die das Leben uns schenkt. Mal ist das Aktivität und mal Passivität.
Wenn ich die Ruhephasen nicht einhalte und mich in der Aktivität verliere, erschafft mein Geist wie ein Motor immer neue Ideen und Visionen. Er ist schier unerschöpflich, aber letztendlich erschöpft er mich.
Erst wenn ich zur Ruhe komme, kann ich unterscheiden zwischen den sinnlosen, unausgegorenen, kraftraubenden, nicht zu Ende gedachten Ideen und den realisierbaren, wertvollen, nachhaltigen Visionen.
Es braucht Zeit und Geduld, der ersten Inspiration bis in die Tiefe nachzuspüren, ob sich dahinter noch bessere, tiefere Erkenntnisse zeigen, die ich durch vorschnelles Handeln übersehe, überhöre, nicht überschauen kann.
Diese Geduld des Nachspürens, diese Ruhe des Abwartens ist es, die kraftvoll aus der Tiefe etwas hervorzaubert.
Ich sitze einfach ganz ruhig da und greife einen Gedanken nach dem anderen, schaue kurz drauf und lasse ihn weiterziehen. – Und dann ist da einer, den packe ich und setze ihn mit aller Kraft um.
In der Ruhe liegt die Kraft !
Ich nutze die Kontemplation wie einen Wegweiser, der mich Schritt für Schritt führt, hin zur Idee oder zur Erkenntnis.